SCHWEIGEN, SCHMUCK UND SCHLEIER.
Restriktive Frauenvorschriften im Neuen Testament – und deren Überwindung
von Max Küchler
Ich möchte Ihnen gerne ein paar Überlegungen zur Frage nach der Präsenz
und Initiative der Frauen im religiös-kirchlichen Bereich unterbreiten. Mit welchen Argumenten wurde und wird die Teilnahme bzw. die Nicht-Teilnahme der Frauen am kirchlichen Leben begründet und in verpflichtende Regeln gebracht?
Verdrängte Weiblichkeit – Anmerkungen zur androzentrischen jüdisch-christlichen Sprache
von Beatrix Staub-Verhes
Der Name des biblischen Gottes „Jahwe“ („Er weht“) bzw. das geschriebene Tetragramm JHWHkommt in der hebräischen Bibel 6800-mal vor. Es war der Eigenname für den Hauptgott derJuden/Israeliten, neben dem zunächst die Existenz anderer Götter als ebenso real existierendanerkannt waren. Zwischen den Göttern bzw. ihren Völkern bestand ein Wettstreit darüber, welcher Stammesgott grösser, mächtiger und hilfreicher ist. Die hebräische Bibel/das ErsteTestament ist voll von Geschichten, welche die besonndere Grösse und Macht des Gottes Jahweim Widerstreit mit den „fremden Göttern“ immer wieder aufs Neue hervorheben und preisen.Othmar Keel geht davon aus, dass in dieser Zeit des Polytheismus die Göttin Aschera als Ehefrau Jahwes galt und zumindest zeitweise zusammen mit ihm im Tempel von Jerusalemverehrt wurde.
Monique Schmutz – Kranken- und Gemeindeseelsorgerin
Tagsatzung Freiburg möchte anhand von Interviews die Rolle der Frauen, die in der Kirche tätig sind, sichtbar machen. Ein erstes Interview fand mit Monique Schmutz (MS) statt, die aus dem französischsprachigen Teil des Kantons Freiburg stammt, ihre gesamte theologische Ausbildung aber in der Deutschschweiz absolviert hat.
Margret Rihs: Könnten Sie vielleicht kurz Ihren Werdegang schildern, damit man sich vorstellen kann, wie Sie zu Ihrer jetzigen Aufgabe gekommen sind?
Monique Schmutz : Ich hatte einen etwas turbulenten Werdegang. Lange Jahre war ich in einem Kloster und habe dann das ganze Konzil miterlebt. Ja, da habe ich auch gedacht „Ach, es wäre so vieles möglich und es wird nicht genutzt in den Klöstern.“ Da habe ich dies mit einem Oberen besprochen. Er hatte schon lange dieselbe Idee wie ich, d.h. dass wir ein Kloster eröffnen könnten, welches auch Frauen, Menschen aufnimmt, welche die Stille suchen, mit uns meditieren können, also aus dem Stress hinaus kommen und für einige Tage, oder einige Wochen bei uns einfach wieder zur Ruhe kommen.